Als begeisterter Surfer moechte ich natuerlich in jedem Land, das ich besuche auch einige Wellen reiten. In Japan wars aber nicht ganz so einfach.
Gleich an meinem ersten Tag in Tokyo habe ich einen Surfshop gefunden, wo ich auch Tipps ueber Straende bekam. Surfspots gibts auf Japans endloser Kuestenlinie viel, aber wenn sie noch mit dem oeV erreichbar sein und Bretter viermieten sollen, wird die Auswahl schon enger. Die Wellenberichte im Internet sind zudem meist unzuverlaessig...
So scheiterte mein erster Versuch in Chigasaki(nahe Yokohama) klaeglich. Meinen zweiten Versuch startete ich diese Woche auf der ziemlich untouristischen Insel Shikoku im Sueden. Nach 7h Zugfahrt kam ich in Kochi an und mir wurde gesagt, dass an diesem Strand keine Surfboards vermietet werden. Ich nahm also den Bus auf die andere Seite des Kapps (nochmals 3h, nur 3 mal taeglich Verbindung) und kam Abends in Toyo an. Ein kleines Dorf von ca. 20 Haeusern, das einzig aus Surfshops und Pensionen besteht und an einem buddhistischen Pilgerweg liegt. Dort bekam ich ein Zimmer nur 50m vom (unter Surferfreaks) weltberuehmten 'Ikumi Beach' entfernt. Morgens um 6Uhr schallte eine Sirene durchs Dorf, die den Sonnenaufgang ankuendigt und damit die ersten Surfer ins Wasser lockt. So verbrachte auch ich praktisch den ganzen Tag im 28 Grad warmen Wasser und erst die Sirene um 6Uhr abends holte mich bei Sonnenuntergang wieder raus.
Ein super Tag unter lauter Japanern auf dem Lineup. Auf dem Land wird wirklich wenig Englisch gesprochen, aber meine Haende sprechen mittlerweile schon ziemlich flink...
Meine 'Pensionsmutter' war sehr ruehrend, wie sie mir zwischendurch wiedermal einen Saft brachte und mich am Ende sogar an den Bahnhof begleitete, als ich weiterreiste nach Osaka.
Da bin ich nun und freue mich, in all der Jagd nach Sehenswuerdigkeiten auch noch eine Insel entdeckt zu haben.