
Schon vier Wochen sind nun vergangen, seit ich mich mit einem weinenden Auge von meiner Heimat verabschiedet habe. Seither habe ich viele neue Leute und ihre Sitten kennengelernt. Die Gastfreundschaft ist einfach rührend. Z.B. Asamat, ein kasachischer Germanistikstudent wollte mich gerade der ganze Verwandschaft vorstellen, als ich ihn zufällig in der Bibliothek kennenlernte. Oder Irina, die ich beim Lunch traf, lud mich gerade zu einer Geburtstagsparty gleichentags ein. Dort waren viele ausländische Studenten und Lehrer, die aber schon lange in Almaty leben. Sie haben mich sehr gekonnt in die (Trink-) Bräuche der Kasachen eingeführt. Viele geistreiche Trinksprüche wurden gewidmet, leider aber in Russisch. Der Tisch wurde reichlich gedeckt mit Spezialitäten aus Polen, dem Herkunftsland des Geburtstagskindes.
Wie ihr hört, die Einsamkeit ist also schnell verflogen und musste der Neugierde rücken. Auch der Alltag bringt mir immer wieder neues. Nur schon auf dem Arbeitsweg sprühen im Tram plötzlich Funken, leisten sich die Kasachen ein Hupkonzert oder verstopft ein alter Lada mit einem Platten die Kreuzung. Es scheint alles improvisiert, aber irgendwie völlig natürlich.
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