Mittwoch, 10. Dezember 2008

Leseecke im "Conbini"

In Tokyo gibt es buchstäblich an jeder Ecke (des Häuserblocks, also alle paar Hundert Meter) einen "Convienient Store". Wie alle Englische Wörter wird er so ausgesprochen, wie er in Katakana geschrieben wird. Das tönt dann so etwa wie "Conbiini".
Girlfriend wird dann zu "Garufurendo", Computer zu "Konpyuutaa", Cycling zu "Saikuringu" und Florian Dieterle zu "Frorian Diitele".

Er hat 24h täglich offen, meist arbeiten junge Leute dort, es gibt von der Milch über Reis und Pflastern bis zur Socke fest alles fürs tägliche Wohl auf sehr kleinem Raum. Und es gibt v.a. eines: eine Leseecke! Das ist ein kleines Gestell mit Zeitungen, bunten Zeitschriften und v.a. Mangas. Und das unglaubliche ist: zu jeder Tages- und Nachtzeit steht dort jemand und blättert in den Mangas (Mangas werden oft fast im Daumenkinotempo konsumiert, nicht wirklich gelesen). Wenn ich mitten in der Nacht mit dem Velo durch die Strassen fahre, finde ich an jeder Ecke im grellen Licht des Conbini eine Person, das Gesicht hinter einem dicken Manga versteckt.
Sowieso gibt es in Tokyo überall Leute. Selbst dort wo man sie nie erwarten würde.
Ich trete also kurz ein, alle Angestellten rufen mir "Irasshaimasse"(Willkommen im Geschäft) zu, eine Person packt mir mein Sushi zusammen mit Stäbchen und einem Feuttüchlein in ein Säckchen während die andere Person im Gegenzug Hunderte Yen entgegennimmt. Zwei Minuten später bin ich schon wieder auf dem Rad und höre noch den Chor nachhallen "Arigato gozai mashta" (Vielen herzlichen Dank).

Keine Kommentare: