Donnerstag, 25. September 2008

Surfen auf Japanisch


Als begeisterter Surfer moechte ich natuerlich in jedem Land, das ich besuche auch einige Wellen reiten. In Japan wars aber nicht ganz so einfach.
Gleich an meinem ersten Tag in Tokyo habe ich einen Surfshop gefunden, wo ich auch Tipps ueber Straende bekam. Surfspots gibts auf Japans endloser Kuestenlinie viel, aber wenn sie noch mit dem oeV erreichbar sein und Bretter viermieten sollen, wird die Auswahl schon enger. Die Wellenberichte im Internet sind zudem meist unzuverlaessig...

So scheiterte mein erster Versuch in Chigasaki(nahe Yokohama) klaeglich. Meinen zweiten Versuch startete ich diese Woche auf der ziemlich untouristischen Insel Shikoku im Sueden. Nach 7h Zugfahrt kam ich in Kochi an und mir wurde gesagt, dass an diesem Strand keine Surfboards vermietet werden. Ich nahm also den Bus auf die andere Seite des Kapps (nochmals 3h, nur 3 mal taeglich Verbindung) und kam Abends in Toyo an. Ein kleines Dorf von ca. 20 Haeusern, das einzig aus Surfshops und Pensionen besteht und an einem buddhistischen Pilgerweg liegt. Dort bekam ich ein Zimmer nur 50m vom (unter Surferfreaks) weltberuehmten 'Ikumi Beach' entfernt. Morgens um 6Uhr schallte eine Sirene durchs Dorf, die den Sonnenaufgang ankuendigt und damit die ersten Surfer ins Wasser lockt. So verbrachte auch ich praktisch den ganzen Tag im 28 Grad warmen Wasser und erst die Sirene um 6Uhr abends holte mich bei Sonnenuntergang wieder raus.

Ein super Tag unter lauter Japanern auf dem Lineup. Auf dem Land wird wirklich wenig Englisch gesprochen, aber meine Haende sprechen mittlerweile schon ziemlich flink...
Meine 'Pensionsmutter' war sehr ruehrend, wie sie mir zwischendurch wiedermal einen Saft brachte und mich am Ende sogar an den Bahnhof begleitete, als ich weiterreiste nach Osaka.
Da bin ich nun und freue mich, in all der Jagd nach Sehenswuerdigkeiten auch noch eine Insel entdeckt zu haben.

Sonntag, 21. September 2008

West-Honshu und Kyushu

Von Japan Sept08


Seit zwei Wochen sind wir zu dritt nun auf Honshu, der groessten Insel Japans mit dem Zug unterwegs. Jetzt auf Kyushu im Sueden.

In Kyoto habe ich viele schoene Gassen, Cafes, Bars, und Tempel kennengelernt, die
bei mir einen voellig anderen, viel gelasseneren Eindruck hinterliessen als das betriebsame, unuebersichtliche Tokyo.
Etwas lustiges sind beispielsweise die Bars. In irgendeinem unaufaelligen Haus nahmen wir einfach mal den Lift (meist in den 4. Stock), dort schauten wir durch die Tuere rein. Oft sinds nur kleine Raeume mit Bar und DJ, einige Male wurden wir aber auch schon am Eingang abgefangen mit den Worten "Japanese only", einige Male schallte uns solch ohrenbetaeubender Karaoke-Gesang entgegen, dass wir die Flucht ergreifen mussten. So kann man also von Haus zu Haus, von Tuer zu Tuer und lernt Kyoto sehr schnell kennen. Und bei einem Bier koennen auch die Japaner ploetzlich viel besser Englisch...

Nach einem Besuch der Tempelanlagen von Nara, Hafen von Kobe und der Burg von Himeji, sind wir mit dem Shinkansen-Schnellzug nach Kyushu. In Hiroshima gab es Erinnerungen an die erste Atombombe, die unter die Haut gehen. Beruehrende Einzelschicksale und beeindruckende Gedenkstaetten, die uns erzaehlen wie schlimm die Kombination von guten Wissenschaftlern und maechtigen Politikern werden kann.
Vor der Kueste von Fukuoka haben wir eine schoene Insel mit dem Fahrrad erkundet, Reisfelder, Waelder, Straende voellig menschenverlassen. Dann das erste Mal in einem harten Club die Nacht durchgefeiert und weitergereist durch den Aso-Nationalpark. Eine Wanderung auf dem Kraterrand des Asovulkans wurde uns leider durch sehr schlechtes Wetter veruebelt. So sind wir bis nach Beppu gekommen. In diesem Thermalort erholen wir uns in (Sand-)Onsen von den Reisestrapazen, bevor meine beiden Freunde zurueck in Richtung Tokyo fahren.

Sonntag, 14. September 2008

Mehr als nur Fuji-san, aber schon v.a. das

Seit wenigen Tagen erst sind wir weg von Tokyo und haben schon so viele schoene Seiten Japans entdeckt. Wir fuhren mit dem Shinkansen (Hochgeschwindigkeitszug) in Richtung des schoensten Berges, Fuji-san. Wir wollten eigentlich nur einige Fotos vom Fusse des Berges aus machen, da wir aber in eine Militaerzone gerieten, entschieden wir uns fuer Autostopp und wurden grad bis zur Ausgangsstation fuer die Besteigung der Bergspitze chauffiert. Also kauften wir paar Liter Wasser und stiegen auf. Eine wunderschoene Kraterlandschaft belohnte uns dann auf rund 3770 m hoch ueber Honshu. Dabei schlossen wir noch Freundschaft mit einem sehr lustigen Japaner, dem wir einige Englischlektionen unterrichteten waehrend dem Aufstieg.

Gestern reisten wir dann weiter nach Kyoto. Eine Stadt, die mir schon auf den ersten Blick gefiel. Am Bahnhof wurden wir mit Livemusik empfangen, die Sushibar war koestlich und die kleinen Bars in den oberen Geschossen der Haeuser Downtown sind ziemlich originell. Die eine wurde nach der Schuhnummer des Barkeepers benannt .

Ich freue mich auf schoene Parks, atemberaubende Tempelanlagen und heisse Onsen-Baeder in den naechsten Tagen. Ein Blick auf die Fassade Japans, aber auch einen dahinter.

Freitag, 5. September 2008

Tokyo - 1.Stop Ueno

Erst einen halben Tag bin ich nun in Tokyo und doch habe ich schon das Gefuehl, dass ich mich hier einigermassen zurechtfinden werde. Mit einem guten (d.h. zweisprachigen) Stadtplan kann man sorgenlos durch die Strassen wandern, den zahllosen Schaufenstern entlang schlendern, wo jeweils von der Kartonschachtel bis zur Sushirolle alles ausgestellt wird.

Die Leute scheinen mir sehr gut gesinnt. In einem Restaurant, das ich gerade vorhin besuchte wurde mir liebevoll alles gezeigt, was es in der Kueche gibt. Ausser "Rice" und "Misosoup" konnten sie nichts Englisch, aber das Essen hat geschmeckt!

In der Stadt ists sehr schwuel und die klimatisierten Zimmer ein Segen. Anfangs Woche gehe ich dann mal an den Strand zum Surfen und am Mittwoch kommt dann schon der erste Besuch aus der Schweiz!

Mittwoch, 3. September 2008

Tokyo wartet...

Na ja, wie die meisten Leser ja wissen, neige ich zu knappem Zeitmanagement. Heute jedenfalls hatte die U-Bahn durch London ziemliche Probleme und die Verbindung vom einen zu meinem Terminal funktionierte lange Zeit gar nicht. Drum hab ich schlussendlich den Flug verpasst, bin also immer noch in London und fliege erst Donnerstags, Ankunft Freitags.

Vielleicht nicht gerade ein gutes Vorzeichen, aber ich werde schon gut ankommen.
Die Zeit in London aber an sich war ganz schoen.

Dienstag, 2. September 2008

Arrival London

Ich bin gut in London angekommen, durch Canary Wharf gewandert und am Nachmittag hatten wir eine Fuehrung mit Prof. Springman durch die riesige Baustelle des Olympiaparks. Das Gepaeck ist leider nicht mitgekommen, so lebe ich momentan noch aus dem Handgepaeck, das hauptsaechlich aus Papier besteht. :-)
Am Mittwoch gehts dann ab nach Tokyo.

Montag, 1. September 2008

Konnichiwa Nihon

Für ein Semester reise ich nach Japan, um an der Uni Tokyo (Tokai) den akademischen und kulturellen Austausch zu pflegen.

Kurz vor dem Abflug nach Tokyo, fehlen mir noch die Worte, da ich selbst nicht genau weiss, in was für eine Kultur ich mich hineinbegebe. Doch ich freue mich, die vielen Gegensätze und Schönheiten Japans kennenzulernen.

Begnügt euch mit dem Zitat:
"Wahrscheinlich liegt der grösste Gewinn einer Japanreise weder im Anblick des Berges Fuji noch im Besuche der Tempel und Schreine Kyotos, sondern in der Erkenntnis, dass ein hochmoderner Industriestaat auf völlig anderen Grundvorstellungen aufgebaut sein kann, als es der Westen vorexerziert hat, dass Modernisierung nicht den Verzicht auf bewährte Überlieferungen bedingt, dass Geborgenheit auch in einer modernen Gesellschaft möglich ist." (Dambmann)

Sayonara.